Die Erinnerung an die Südtiroler Option 1939 » Sabine Merler http://www.optionunderinnerung.org gefördert durch den Jubiläumsfonds der ÖNB - Projekt Nr. 15268 Mon, 06 Jul 2015 16:49:20 +0000 de-DE hourly 1 http://wordpress.org/?v=4.2.2 Generationenhttp://www.optionunderinnerung.org/generationen/ http://www.optionunderinnerung.org/generationen/#comments Fri, 28 Nov 2014 06:32:27 +0000 http://www.optionunderinnerung.org/?p=25 zusammengestellt von Sabine Merler

Die Ereignisse um die Option hatten große Auswirkungen auf die Generationenverhältnisse. Nicht nur in Gesellschaft und Dorfgemeinschaft, auch innerfamiliär kam es zu Auseinandersetzungen und Brüchen.

Johann Pfanzelter, Jg. 1935, Rücksiedler, Kastelruth, mit Bild seines Vaters in Wehrmachtsuniform. Im Hintergrund das Hochzeitsfoto seiner Eltern. Foto: Eva Pfanzelter

Johann Pfanzelter, Jg. 1935, Rücksiedler, Kastelruth, mit Bild seines Vaters in Wehrmachtsuniform. Im Hintergrund das Hochzeitsfoto seiner Eltern. Foto: Eva Pfanzelter

 

Interviews

2013 09 02 DIGNOES 01

Georg Dignös, Jg. 1935

„Ja, ja und da waren zwei Jahre, fast zwei Jahre, dass der Vater drauf gewartet hat, bis seine Frau mit den Kindern nachkam.“

 

2013 09 16 SIGMUND 01

Maria Sigmund, Jg. 1923

„Die Eltern sind dann Abendschule gegangen, italienische. Um es zu lernen auch, gell.“ 

 

 

2013 08 25 OBERPARLEITER 01

Hermann Oberparleiter, Jg. 1934

„… da war die Mutter war der Motor vom Auswandern…“

 

Quellen

Zur Verfügung gestellt von Natalia Notburga Piazzi, geb. Stricker

Zur Verfügung gestellt von Natalia Notburga Piazzi, geb. Stricker

Maria Stricker-Gerstgrasser, Lebensgeschichte

Literatur

Elisa Heinrich – Option und Geschlecht. Genderspezifische Handlungsräume in der Erinnerung von ZeitzeugInnen / Zeitzeugnissen (Vortragsmanuskript zur Tagung “Option und Erinnerung”, 2./3. Oktober 2014, Freie Universität Bozen)

Literaturliste zum Erinnerungsort Generationen

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Heimathttp://www.optionunderinnerung.org/heimat/ http://www.optionunderinnerung.org/heimat/#comments Sat, 22 Nov 2014 12:06:59 +0000 http://www.optionunderinnerung.org/?p=10 zusammengestellt von Sabine Merler

Der Begriff „Heimat“ war bereits vor dem Ersten Weltkrieg stark emotional besetzt, jedoch erhielt er durch die politische Instrumentalisierung im Zuge von Faschismus, Nationalsozialismus und Option eine besonders starke romantisch-verklärte Festigung und Prägung. Als Erinnerungsort zeugt er von den Einflüssen des soziopolitischen und kulturellen Umfeldes, ist aber dennoch stets individuell beeinflusst.

Blick zum Schlern zwischen 1902 und 1924. © Autonome Provinz Bozen, Amt für Film und Medien Wilder Kaiser, Foto: Armin Brachtl

Interviews

 

Johann Fischer, Jg. 1927

Johann Fischer, Jg. 1927

„… das Wort Heimat ist irgendwie vergewaltigt worden durch die Diktatur…“

 

Huettner_kl

Giuliana Hüttner, geb. Scherlin, Jg. 1934

„Wenn ich hineinkomme geht das Herz auf, dann bin ich wie ein Vogel.“

 

 

Kronthaler_kl

Elisabeth Kronthaler, geb. Scherlin, Jg. 1929

„Das ganze Leben ist für mich Heimat.“

 

Mair_kl

Anna Mair, geb. Scherlin, Jg. 1931

 „Wir haben allerhand angeschaut, aber daheim ist daheim.“

 

Scherlin_kl

Notburga Scherlin, Jg. 1928

„Also wenn ich jetzt hinein fahre und von Waidbruck hinauf fahre und den Schlern seh’, dann kommen mir die Tränen, gell?“

Quellen

Zur Verfügung gestellt von Elisabeth Kronthaler, geb. Scherlin

Zur Verfügung gestellt von Elisabeth Kronthaler, geb. Scherlin

Erinnerungen an Kastelruth und Erl von Elisabeth Kronthaler, geb. Scherlin [ca. 1972]

Literatur

Sabine Merler – Heimat: Zur (Un)Wandelbarkeit eines Begriffes (Text zum Vortrag bei der Tagung “Option und Erinnerung”, 2./3. Oktober 2014, Freie Universität Bozen)

Literaturliste zum Erinnerungsort Heimat

 

 

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Südtiroler-Siedlunghttp://www.optionunderinnerung.org/suedtiroler-siedlung/ http://www.optionunderinnerung.org/suedtiroler-siedlung/#comments Mon, 17 Nov 2014 07:01:45 +0000 http://www.optionunderinnerung.org/?p=162 zusammengestellt von Sabine Merler

Im Rahmen der „Sondermaßnahme S(üdtirol)“ veranlasste der Tiroler Gauleiter Franz Hofer die Errichtung von insgesamt 10.000 Wohnungen in Tirol, Vorarlberg und im Gau Salzburg für die ausgewanderten Südtirolerinnen und Südtiroler. Weitere waren für die „Ostmark“ geplant. In den neu errichteten Siedlungen kamen nicht ausschließlich Südtirolerinnen und Südtiroler unter – ebenso bekamen nicht alle Südtiroler Familien die Möglichkeit, in einer solchen Wohnung zu wohnen.

Bau der Gumppstraße 47, Innsbruck-Pradl. © Neue Heimat Tirol Gumppstraße 47, Innsbruck-Pradl, 2014. Foto: Eva Pfanzelter

Interviews

2013 09 03 GARTNER 01

Hilde Gartner, Jg. 1924

„Und also das Wohnen war, muss ich sagen, angenehm.“

 

 

2013 09 04 TREBO 02

Franz Trebo, Jg. 1926

 „Und man hat, also man hat schon eine Freude gehabt, dass man jetzt einmal eine eigene Wohnung hat.“

 

2013 09 03 HARASSER 01

Marianne Tschurtschenthaler, geb. Harasser, Jg. 1936

 „Wir haben schon eine Vier-Zimmer-Wohnung gehabt. Aber zehn Leute, nicht.“ 

 

Quellen

Südtiroler-Siedlung, Innsbruck/Pradl

Zum Gedenken an die Umsiedlung der Südtiroler_innen wurde ein Denkmal in Innsbruck/Pradl, nahe der so genannten Südtiroler-Siedlung, errichtet. Insgesamt wurden 10.000 Wohnungen für Optant_innen von der Wohn- und Siedlungs-Ges.m.b.H. Neue Heimat im Rahmen der Aktion Sondermaßnahme S(üdtirol) in Tirol und Vorarlberg errichtet. (Alexander, 2004)

Südtiroler Siedlung Innsbruck/Pradl, Umsiedlungsdenkmal. © Elisa Heinrich Umsiedlungsdenkmal - Inschrift. © Elisa Heinrich

Literatur

Literaturliste zum Erinnerungsort Südtirolersiedlung

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Brennerhttp://www.optionunderinnerung.org/brenner/ http://www.optionunderinnerung.org/brenner/#comments Sat, 15 Nov 2014 12:30:12 +0000 http://www.optionunderinnerung.org/?p=21 zusammengestellt von Sabine Merler

Der Brenner symbolisiert nicht nur die Grenze zwischen zwei Ländern und somit auch den konkreten Ort, dessen Überschreitung die Verwirklichung der Auswanderung bedeutet, sondern zugleich einen stark emotional konnotierten Ort, der die Grenze einer imaginierten Heimat darstellt und somit ebenso Angriffspunkt und Projektionsfläche für gedankliche Aufladung und politische Instrumentalisierung.

Aufmarsch von Jungfaschisten und Hitlerjugend auf dem Brenner, Sommer 1939. © Wilhelm/Hofinger, Innsbruck Designer-Outlet Brenner, im Vordergrund der unwichtig gewordene Grenzstein. Foto: Eva Pfanzelter

Interviews

2013 08 26 RINNER 01

Anton Rinner, Jg. 1925

„Das erste Mal über’n Brenner, mit 17 Jahren in der Fremde, nicht.“

 

 

 

2013 08 21 STOCKNER 01

Regina Dodner, geb. Stockner, Jg. 1926

„Dann haben die Grenzeler gesagt, wenn ich runter gehe ins Büro von den Grenzleuten und den Brigadier frag, wenn er es erlaubt, dann dürfen wir rüber gehen.“

 

2013 08 22 TARFUSSER 01

Karl Tarfusser, Jg. 1926

„Dann sehen wir oben einen Stein vorschauen, der muss ziemlich hoch gewesen sein: D – I, weil damals ist Österreich Deutschland gewesen; Deutschland, Italien.“ 

Literatur

Literaturliste zum Erinnerungsort Brenner

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Zurück kommenhttp://www.optionunderinnerung.org/zurueckkommen/ http://www.optionunderinnerung.org/zurueckkommen/#comments Fri, 14 Nov 2014 07:03:01 +0000 http://www.optionunderinnerung.org/?p=165 zusammengestellt von Sabine Merler

Die Situation der Südtiroler Aussiedlerinnen und Aussiedler war oft von Konflikten mit der lokalen Bevölkerung geprägt: So wurden sie wegen der Begünstigungen bei Wohnungs- und Kreditvergabe beneidet, nach Kriegsende fürchtete man ihre Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt und es wurde ihnen die Anhängerschaft zum Nationalsozialismus nachgesagt. Auch ihre völkerrechtliche Situation war sehr prekär, da sie nun keine Staatsbürgerschaft mehr besaßen. Erst nach 1948 war es Südtirolerinnen und Südtirolern möglich, legal in die alte Heimat zurückzukehren. Obwohl in Südtirol Rücksiedlersiedlungen errichtet wurden, kehrten nur ein Drittel der Ausgewanderten zurück. Diese waren in Südtirol nicht wirklich willkommen und erfuhren häufig erneut Abweisung und Ausgrenzung.

Rücksiedlerwohnungen in Haslach in Bozen, © Autonome Provinz Bozen, Amt für Film und Medien Die ehemalige Rücksiedler-Siedlung in Haslach. Foto: seehauserfoto.com

Interviews

Charlotte Müller, geb. Thaler, Jg. 1933

Charlotte Müller, geb. Thaler, Jg. 1933

„Nachher haben wir Ausflüge gemacht und dann habe ich gesagt, du, ich heirate dich, aber du musst mir versprechen, dass du mit mir nach Meran zurückgehst.“

 

 

2013 09 06 GIUS 01

Anna Degasperi, geb. Gius, Jg. 1925

„Erste Weihnacht sind wir auf einer Bank, auf zwei Äpfelharassen und einem Brett gesessen und haben beide geweint.“

 

2013 08 27 PEER 01

Josef Peer, Jg. 1921

„Aber da hat sich der Spruch wieder bewahrheitet: ‚Es kommt nie so schlimm wie befürchtet und nie so gut wie erwartet!‘, nicht?“

 

Literatur

Literaturliste zum Erinnerungsort Zurückkommen

 

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Konflikt und Konsenshttp://www.optionunderinnerung.org/konflikt-und-konsens/ http://www.optionunderinnerung.org/konflikt-und-konsens/#comments Wed, 12 Nov 2014 07:05:57 +0000 http://www.optionunderinnerung.org/?p=169 zusammengestellt von Sabine Merler

Dieser Erinnerungsort thematisiert das Miteinander und Gegeneinander der Option, also die verschiedenen Aktions- und Spannungsfelder der diversen Personengruppen, namentlich der Dableiberinnen und Dableiber, der Optantinnen und Optanten – hierbei auch die Dagebliebenen, die Rücksiedlerinnen und Rücksiedler, Italienerinnen und Italiener, die Deutschsprachigen als Minderheit, Südtirolerinnen und Südtiroler in der „neuen Heimat“ sowie nicht zuletzt die Vertriebenen und Enteigneten, deren Besitz und Grund neuen Lebens- und Wohnraum für die Umsiedelnden schaffte. Während diese Begegnungen des Öfteren von Konflikten geprägt waren, gab es durchaus auch ein positives Miteinander, wie sich in den Erzählungen der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen zeigt.

Gedicht "Inser Landl" von Regine Dodner Hip-Hop-Band "Homies for Life". © Christian Mahlknecht, Klobenstein

Interviews

2013 08 25 OBERPARLEITER 01

Hermann Oberparleiter, Jg. 1934

„Die haben den eigenen Hof haben sie müssen verlassen, dass sie nur was sie konnten mittragen und wir Südtiroler, wir sind hinausgeschickt worden um das zu verdeutschen, das Tschechien.“

 

 

Paul Thöni, Jg. 1926

Paul Thöni, Jg. 1926

„Also wilde Sachen! Da hat’s Feindschaften gegeben, da hat’s, die haben nichts mehr geredet miteinander und haben einander ‚getigget‘ [geärgert], wie die Leute halt auch sind.“

 

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Notburga Scherlin, Jg. 1928

„Wenn einer dir nichts in den Weg legt, dann kann man ihn auch nicht verurteilen. Oder?“

 

Quellen

IdaSparer_Bild_WirPorträt

IdaSparer_Wir_Porträt

Literatur

Literaturliste zum Erinnerungsort Konflikt und Konsens

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Sprachehttp://www.optionunderinnerung.org/sprache/ http://www.optionunderinnerung.org/sprache/#comments Tue, 11 Nov 2014 07:06:27 +0000 http://www.optionunderinnerung.org/?p=171 zusammengestellt von Sabine Merler

In der Instrumentalisierung von Sprache manifestieren sich Politik und Ideologie. Durch die Italianisierung des deutschsprachigen Gebiets jenseits des Brenners wurde für die Bevölkerung alles Italienische zum abgelehnten Symbol der Unterdrückung. Auch die Option selbst kulminiert schlussendlich in der zugespitzten Formulierung der Entscheidung zwischen „daitsch“ oder „walsch“, also zwischen deutsch oder italienisch. Die Sprache war und ist also ein zentraler Ort des Ausverhandelns von Konflikten.

Mehrsprachiger Grabstein auf einem Friedhof in Elvas bei Brixen. Foto: Helmut Alexander Der Eingang der Freien Universität Bozen mit dreisprachiger Beschilderung: deutsch, italienisch, englisch. Foto: Seehauserfoto.com

Interviews

 

2013 08 23 SANIN 02

Theresia Sanin, geb. Christof, Jg. 1930

„… und hab mir nur immer gedacht, wenn ich grad so Deutsch könnte, wie ich Italienisch kann, nicht?“

 

Walter Silbernagl, Jg. 1923

Walter Silbernagl, Jg. 1923

„Da ist eine Kugellagerfabrik gewesen, und das ist jetzt ein internationales Lager. Und ich hab die italienische – Identitätskarte mitgehabt, gell.“

 

Berta Stimpfl, geborene Tappeiner, Jg. 1911

Berta Stimpfl, geb. Tappeiner, Jg. 1911

„Nur einfach, dass sie schreiben lernen, dass … – Optanten, nicht? – weil, wenn sie nach Österreich kommen – das haben, die Italiener werden ungern haben diese ‚Sprachekurse‘ erlaubt, aber sie hätten sich halt doch geschämt: Südtirol, die Kinder können nicht einmal Deutsch!“

 

Literatur

Literaturliste zum Erinnerungsort Sprache

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Schweigenhttp://www.optionunderinnerung.org/schweigen/ http://www.optionunderinnerung.org/schweigen/#comments Mon, 10 Nov 2014 07:06:48 +0000 http://www.optionunderinnerung.org/?p=173 zusammengestellt von Sabine Merler

Ein großes Problem der Nachkriegsjahre war die Staatenlosigkeit jener, die optiert hatten. Die politischen Eliten beschlossen, die Gräben der Vergangenheit zuzuschütten und einen Mantel des Vergessens über die Option zu legen, auch um den Konflikt mit der italienischen Regierung beizulegen. Primär war es das Ziel, unter der Führung der 1945 gegründeten Südtiroler Volkspartei Selbstbestimmung und Autonomie zu erreichen. Dabei wurde auch die Täterschaft vieler Südtirolerinnen und Südtiroler der vergangenen Jahre innerhalb des Faschismus, des Nationalsozialismus und der Option  bewusst „vergessen“.

Der Südtiroler Karikaturist Peppi Tischler brachte den problematischen Umgang der Südtiroler_innen mit der Option nach 1945 mittels seiner Kultfigur "Schnautzer" zu Papier. © Karikatur Peppi Tischler, Meran

Der Südtiroler Karikaturist Peppi Tischler brachte den problematischen Umgang der Südtiroler_innen mit der Option nach 1945 mittels seiner Kultfigur „Schnautzer“ zu Papier. © Karikatur Peppi Tischler, Meran

Interviews

2013 11 19 VON WALTHER 02

Franz von Walther, Jg. 1933

„Wissen Sie, wenn etwas Schlimmes zu Ende ist, dann hat man dann keine Lust mehr  wahrscheinlich, da noch lang herumzubohren.“

 

 

 

2013 08 22 TARFUSSER 01

Karl Tarfusser, Jg. 1926

„Der ist raufgegangen beim Zurückwählen und hat gesagt: Seid so gut und lasst mich wieder ein ‚Walscher‘ werden.“

 

 

2013 08 25 OBERRAUCH 01

Marialuise Mahlknecht, geb. Oberrauch, Jg. 1924

„Und auch, wenn wir uns in der Stadt treffen, wir grüßen uns knapp, wir reden nicht miteinander. Das ist noch da.“

Literatur

Literaturliste zum Erinnerungsort Schweigen

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Ladiner_innenhttp://www.optionunderinnerung.org/ladiner_innen/ http://www.optionunderinnerung.org/ladiner_innen/#comments Fri, 07 Nov 2014 07:07:56 +0000 http://www.optionunderinnerung.org/?p=175 zusammengestellt von Sabine Merler

Obwohl ungeklärt war, welche Gruppen in den gemischtsprachigen Gebieten tatsächlich optionsberechtigt waren, wurde der Geltungsbereich der Optionsabkommen auf die gemischtsprachigen Gebiete der Provinz Trient, der Gemeinde Cortina d’Ampezzo (Belluno) und das Gebiet Tarvis mit dem Kanaltal (Udine) ausgeweitet. Die Optionsergebnisse waren allerdings sehr unterschiedlich: Während im Kanaltal rund 82 Prozent und in Gröden rund 80 Prozent für eine Abwanderung stimmten, waren es im Gadertal und in Buchenstein jeweils nur ein Drittel, in Colle Santa Lucia knapp 20 Prozent und in Cortina d’Ampezzo lediglich ein Prozent. Die Optionsentscheidung und die Auseinandersetzungen in den ladinischen Tälern nach 1943 prägen die Erinnerung und die politische Landschaft bis heute nachhaltig.

Die Lienzer Zeitung berichtet 1943 über Holzschnitzer aus Gröden, die Prothesen für Kriegsversehrte fertigten. © Lienzer Zeitung, 26.06.1942, Folge 51, S.3 Blick auf Gröden. Foto: Steffen Ramsaier (creative commons)

Interviews

2013 11 27 DELLAGO 02

Edmund Dellago, Jg. 1933

„Der Druck war ja extrem stark, von den Befürwortern der Option, von den Befürwortern der Auswanderer.“

 

 

2013 09 04 TREBO 02

Franz Trebo, Jg. 1926

„Ja – sagen wir so, wie ich es gelesen und gehört hab, wie es in manchen Orten in Südtirol zugegangen ist, das war in Enneberg eigentlich nicht.“ 

 

Quellen

Die Familie Trebo kurz vor der Auswanderung. Foto zur Verfügung gestellt von Franz Trebo Franz Trebo (2. v.l.) bei seiner Erstkommunion. Foto zur Verfügung gestellt von Franz Trebo. Die traditionelle Tracht. Foto zur Verfügung gestellt von Franz Trebo. Enneberg. Foto zur Verfügung gestellt von Franz Trebo.

Literatur

Literaturliste zum Erinnerungsort Ladiner_innen

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Fremdseinhttp://www.optionunderinnerung.org/fremdsein/ http://www.optionunderinnerung.org/fremdsein/#comments Thu, 06 Nov 2014 07:08:16 +0000 http://www.optionunderinnerung.org/?p=177 zusammengestellt von Sabine Merler

Die Wirklichkeit, die die Auswandernden bei ihrer Ankunft in Innsbruck oder spätestens an ihren endgültigen Siedlungsorten einholte, entspricht einer klassischen Migrationserfahrung. Die hier wiedergegebenen Erlebnisberichte könnten wohl genauso von den in Südtirol im Laufe der 1930er Jahre zugezogenen Italienerinnen und Italienern abgegeben werden. Das Fremdsein, die Kälte (die sich nicht immer auf die Klimabedingungen in der neuen Heimat bezog) und die Feindseligkeiten der einheimischen Bevölkerung bestimmen daher auch die Erzählungen der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen. Ebenso kommt hier ein anderer Aspekt des Fremdseins hervor, nämlich die Erfahrung und Situation der vertriebenen, ehemaligen Bewohnerinnen und Bewohner der Gebiete in der „neuen Heimat“, die ihrerseits durch die Ankunft der Fremden plötzlich selbst zu Fremden in der eigenen Heimat wurden.

Südtiroler Umsiedler_innen am Bahnhof Innsbruck. © Annemarie Molling, Innsbruck Das Thema Migration ist mittlerweile wichtiger Gegenstand wissenschaftlicher Forschung. Foto: Elisa Heinrich

Interviews

 

 

2013 08 24 STRICKER 01

Natalia Notburga Piazzi, geb. Stricker, Jg. 1934

„Und ich weiß, wie oft die Mama damals geweint hat, sie will heim und hat, das ganze Ding ist für sie ja etwas Scheußliches gewesen.“

 

2013 09 03 HERMANN 01

Pater Hermann Gasser, Jg. 1932

„[…] in meinen Zeugnissen steht überall drinnen: Konnte nicht klassifiziert werden, weil erst hierher gesiedelt.“ 

 

 

Charlotte Müller, geb. Thaler, Jg. 1933

Charlotte Müller, geb. Thaler, Jg. 1933

„Es hat immer geheißen, nicht: Die Walschen sind da.“

 Quellen

Alfons Oberparleiter, Eine Südtiroler Familie im Sudetenland. Zur Verfügung gestellt von Hermann Oberparleiter.

Alfons Oberparleiter, Eine Südtiroler Familie im Sudetenland. Zur Verfügung gestellt von Hermann Oberparleiter.

Alfons Oberparleiter, Eine Südtiroler Familie im Sudetenland

Literatur

Literaturliste zum Erinnerungsort Fremdsein

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