Projekt

italiano/english

Die Südtiroler Option 1939:

Rezeption, museale Darstellung, Erinnerungs- und Erfahrungs­geschichte

In Anbetracht des bevorstehenden 75-Jahr-Jubiläums des Optionsabkommens von 1939 am 23. Juni 2014 ist es an der Zeit, Bilanz zu ziehen über die bisherige Rezeption der Südtiroler Option im Sinne einer wohl einzigartigen Migrationsgeschichte des 20. Jahrhunderts. Es geht zentral um die Frage, wie dieses Ereignis nachhaltig die Mentalität in Nord-/Ost- und Südtirol, in Italien und Österreich prägte. Untersuchungsgegenstand sind daher einerseits vorhandene Archivmaterialien und Literatur, andererseits aber vorhandene und noch zu erstellende Zeitzeugnisse, deren Vergleich und deren Analyse mit modernen Forschungsansätzen und deren Verortung in der heutigen Lebenswelt. Die Einzigartigkeit der Quellenlage in Bezug auf den gewählten geographischen Rahmen und die soziokulturelle Bedeutung des bevorstehenden Jubiläums des Optionsabkommens drängen auf die Erstellung einer Wissensbilanz für eine wissenschaftliche, museale und didaktische Aufbereitung der Option zum Gedenktag 2014.Der 75. Jahrestag zum Umsiedlungsabkommen am 23. Juni 2014 ist der nächste zu erwartende Jubiläumstag in Zusammenhang mit den Optionsereignissen 1939. Für den Gedenktag ist eine Reihe von Erinnerungsveranstaltungen, mitunter populistisch unterwanderte, zu erwarten. Dennoch werden Jahrestage und Jubiläen, die in regelmäßigen Abständen Aufmerksamkeit erregen, meistens ebenso schnell wieder vergessen, wie sie aufgekommen sind. Um dem vorzubeugen, soll auch eine Reihe von nachhaltigen Maßnahmen angedacht werden. Im Zuge des beantragten Projektes soll daher untersucht werden, wie mittels der entstandenen Zeitzeugnisse, der Analysen von Literatur und Archivmaterialen, einerseits neue wissenschaftliche Erkenntnisse einem breiteren Publikum zugänglich gemacht werden können. Eine Vermittlung der Thematik im Rahmen von Webseiten, von Sonderausstellungen in Museen im Bundesland Tirol (Zeughaus Innsbruck) und in Südtirol (Museum Gherdeina in Gröden) bzw. mittels unterschiedlicher Publikationen sollen ausge­lotet und entsprechende Vorarbeiten geleistet werden. Zentral soll dabei auch eruiert werden, ob und wie mittels Zusammenarbeit mit Schulen und LehrerInnenorganisationen die Projektergebnisse bekannt gemacht werden können, z.B. in Form von LehrerInnen-Fortbil­dung und SchülerInnengesprächen mit ZeitzeugInnen. Durch eine Orientierung an Lernenden soll das Thema der Option andererseits in Bezug zum heute wieder steigenden Populismus in den politischen Fraktionen im Bundesland Tirol und in Südtirol gesetzt werden und gleichzeitig für mehr Toleranz in unseren globalisierten Migrationsgesellschaften plädieren.

Projektnummer
15268

Leitung

Ass.-Prof. Mag. Dr. Eva Pfanzelter

Institut für Zeitgschichte
Innrain 52
A-6020 Innsbruck

Tel.: +43 512 507-4408
Fax: +43 512 507 2889
Eva.Pfanzelter@ubik.ac.at

MitarbeiterInnen

Mag.a Elisa Heinrich (Wien/Innsbruck)
Mag.a Sabine Merler M.A. (Innsbruck)
Hansjörg Stecher (Innsbruck)
Julia Tapfer (Innsbruck)

Kontakt

Suedtiroler-Option@uibk.ac.at

Hinterlasse eine Antwort