Fremdsein

zusammengestellt von Sabine Merler

Die Wirklichkeit, die die Auswandernden bei ihrer Ankunft in Innsbruck oder spätestens an ihren endgültigen Siedlungsorten einholte, entspricht einer klassischen Migrationserfahrung. Die hier wiedergegebenen Erlebnisberichte könnten wohl genauso von den in Südtirol im Laufe der 1930er Jahre zugezogenen Italienerinnen und Italienern abgegeben werden. Das Fremdsein, die Kälte (die sich nicht immer auf die Klimabedingungen in der neuen Heimat bezog) und die Feindseligkeiten der einheimischen Bevölkerung bestimmen daher auch die Erzählungen der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen. Ebenso kommt hier ein anderer Aspekt des Fremdseins hervor, nämlich die Erfahrung und Situation der vertriebenen, ehemaligen Bewohnerinnen und Bewohner der Gebiete in der „neuen Heimat“, die ihrerseits durch die Ankunft der Fremden plötzlich selbst zu Fremden in der eigenen Heimat wurden.

Interviews

 

 

2013 08 24 STRICKER 01

Natalia Notburga Piazzi, geb. Stricker, Jg. 1934

„Und ich weiß, wie oft die Mama damals geweint hat, sie will heim und hat, das ganze Ding ist für sie ja etwas Scheußliches gewesen.“

 

2013 09 03 HERMANN 01

Pater Hermann Gasser, Jg. 1932

„[…] in meinen Zeugnissen steht überall drinnen: Konnte nicht klassifiziert werden, weil erst hierher gesiedelt.“ 

 

 

Charlotte Müller, geb. Thaler, Jg. 1933

Charlotte Müller, geb. Thaler, Jg. 1933

„Es hat immer geheißen, nicht: Die Walschen sind da.“

 Quellen

Alfons Oberparleiter, Eine Südtiroler Familie im Sudetenland. Zur Verfügung gestellt von Hermann Oberparleiter.

Alfons Oberparleiter, Eine Südtiroler Familie im Sudetenland. Zur Verfügung gestellt von Hermann Oberparleiter.

Alfons Oberparleiter, Eine Südtiroler Familie im Sudetenland

Literatur

Literaturliste zum Erinnerungsort Fremdsein