Sprache

zusammengestellt von Sabine Merler

In der Instrumentalisierung von Sprache manifestieren sich Politik und Ideologie. Durch die Italianisierung des deutschsprachigen Gebiets jenseits des Brenners wurde für die Bevölkerung alles Italienische zum abgelehnten Symbol der Unterdrückung. Auch die Option selbst kulminiert schlussendlich in der zugespitzten Formulierung der Entscheidung zwischen „daitsch“ oder „walsch“, also zwischen deutsch oder italienisch. Die Sprache war und ist also ein zentraler Ort des Ausverhandelns von Konflikten.

Interviews

 

2013 08 23 SANIN 02

Theresia Sanin, geb. Christof, Jg. 1930

„… und hab mir nur immer gedacht, wenn ich grad so Deutsch könnte, wie ich Italienisch kann, nicht?“

 

Walter Silbernagl, Jg. 1923

Walter Silbernagl, Jg. 1923

„Da ist eine Kugellagerfabrik gewesen, und das ist jetzt ein internationales Lager. Und ich hab die italienische – Identitätskarte mitgehabt, gell.“

 

Berta Stimpfl, geborene Tappeiner, Jg. 1911

Berta Stimpfl, geb. Tappeiner, Jg. 1911

„Nur einfach, dass sie schreiben lernen, dass … – Optanten, nicht? – weil, wenn sie nach Österreich kommen – das haben, die Italiener werden ungern haben diese ‚Sprachekurse‘ erlaubt, aber sie hätten sich halt doch geschämt: Südtirol, die Kinder können nicht einmal Deutsch!“

 

Literatur

Literaturliste zum Erinnerungsort Sprache