Jg. 1926, Dableiber, Wehrmachtsangehöriger
Sonst der Hass, der ist gegangen bis 1947. Wissen Sie warum? Sie werden sagen, da ist ja der Krieg in der Zwischenzeit aus gewesen. Aber immer noch, diese Halb-Alten haben immer noch, uns noch, wo ich so viel mitgemacht habe, zu Fuß von Budweis – bis Gossensass gegangen, übern Brenner – als so hoch Schnee war, wo wir uns bei die Latschenstauden nur so raufgezogen haben. Hergegangen immer noch ‚pflanzen‘ [ärgern]. Bis zum Jahr ’47 am 30. Juni. Da haben alle müssen diejenigen zurückwählen, die rausgewählt haben, weil sie staatenlos gewesen sind. Dann haben wir gekonnt sagen – dann ist einer gewesen, ein Wirt drüben, der hat das richtige gesagt. Der ist raufgegangen beim Zurückwählen und hat gesagt: Seid so gut und lasst mich wieder ein ‚Walscher‘ werden. Sunnenwirt hat er geheißen, der alte Sunnenwirt. Dann hat es aufgehört. Sonst ist immer nur „Buon giorno“, „Buona sera“ und so weiter – Von den Älteren, nicht von den Jüngeren. Von meinem Alter, die, ist schon ein bisschen anders gewesen. Hat der eine oder andere eine Freundin gehabt, da hat man dann nicht gefragt, ob es ein Dableiber oder Auswanderer ist. Die Liebe hat vorgezogen (lacht). Aber die Halb-Alten, die sind ekelhaft, ekelhaft gewesen, das sag ich heute noch.
Dann ist fertig gewesen. Mit dem 30. Juni ist fertig gewesen. Dann sind wir dann wieder alles die Gleichen gewesen.