Jg. 1926, Optant, nicht ausgewandert, Oberschule in Vorarlberg, Wehrmachtsangehöriger
Was gegen die Auswanderung spricht, ist natürlich der Glaube! Unsere Leute waren streng gläubig! Die Religion, die war das A und das O! Dafür hat der Pfarrer schon gesorgt. Da hat es natürlich nicht viel Erfahrung gegeben, man hat aber doch irgendwie von diesen ‚Neuheiden‘ draußen ein bisschen halt gehört, dass da etwas nicht ganz stimmt und so weiter. Obwohl sie das gut getarnt haben und versucht haben, also, zu ‚bemänteln‘ [ummanteln, verdecken]. Aber wie gesagt: Das war ein Hauptgrund, dass die Leute also doch haben wollen da bleiben, wegen des Glaubens, nicht wahr! Aber da war der Generalvikar – wie hat er geheißen? Pompidur?, Pompanin! [Alois Pompanin] –, der war ganz für Deutschland, und der wird wahrscheinlich den Brixner Bischof auch beeinflusst haben, wahrscheinlich. Im Nachhinein kann man das ein bisschen vielleicht nachvollziehen. Er war aus Linz oder woher er war, der war ein Österreicher, der Bischof Geisler[1]. Der hat deutsch gestimmt, nicht wahr! Das hat er aber erst danach getan, weil die Geistlichen, die haben erst später dann im Sommer [1940] praktisch müssen endgültig stimmen, während wir es mit Jahresende tun mussten, aber da haben wir vorher schon gewusst, der wird wahrscheinlich, … Jedenfalls war das eigentlich beruhigend für diese Angst … wegen dem Glauben da.
[1] Johannes Geisler, Bischof der Diözese Bozen-Brixen 1930–1952, stammte aus Mayrhofen im Zillertal.