Jg. 1931, Optantin
Das ist eine philosophische Frage: Viel. Unser Leben ist halt die Heimat, gelt? Also wir reisen gern, wir haben viel gesehen, wir haben Schiffsreise gemacht, wir sind auch mit dem Flieger geflogen. Wir haben allerhand angeschaut, aber daheim ist daheim. Ja, Kastelruth nicht mehr. Nein. Da. Schon da, hier, in Erl. Das hängt mit der Familie zusammen. Wir haben zwar auch allerhand mitgemacht, weißt eh, in der Familie,… das klappt auch nicht immer, aber man ist halt einfach da daheim. Jetzt sind wir schon da, in diesem Haus daheim, mein Mann auch. Auch wenn es dazumal schwer war, wie wir das gebaut haben, das war ‘74, ‘75,… ‘75 sind wir da dann eingezogen, notdürftig, keinen Strom und nichts haben wir gehabt. Dann sind da vom Kaffee draußen – da ist einmal so ein Grillkaffee gewesen –, da ist da die Belegschaft hereingekommen, mit Musik und mit Lichtern und die haben uns halt ein bisschen aufgemuntert, dass wir nicht traurig sein sollen, dass es schon wird. Aber ich bin ein paar Mal in den Dachboden hinaufgegangen und hab mich so richtig ausgeweint, weil da oben hat mich niemand gehört. Und wenn das dann wieder vorbei war, dann ist es wieder gegangen. Dann ist der Fremdenverkehr so richtig gewachsen, da haben wir eben unten ein Tageskaffee dazu gebaut – das haben sie ja heute auch noch, aber anders –, und die große Terrasse, die war jeden Tag ‚pumpvoll‘, wie wir das Kaffee aufgemacht haben. Da war der Fremdenverkehr einfach gut. Da vergisst man dann auch viel, wenn man so viel Arbeit hat. Wir haben dazumal, wenn Saison war, Sonntag auch offen gehabt und Mittwoch auch und Samstag auch, also halt jeden Tag offen gehabt. Ja. Aber um sechs, um sechs war Schluss. Schluss im Geschäft, sonst noch nicht. Mit der Bäckerei, da war nie Schluss.