Paul Thöni (31.12.1939)

Jg. 1926, Optant, nicht ausgewandert, Oberschule in Vorarlberg, Wehrmachtsangehöriger

Die Entscheidung: Was tun? Ich weiß: Meine Mutter, die mich – ich habe keinen Vater gehabt, den hat sie verjagen, meine Mutter. Das hat es damals auch gegeben! Dann ist mein Bruder, mein Stiefbruder, [der] ist also 16 Jahre älter gewesen, der war so ein Pseudo-, so ein Vizevater ein bisschen. Und Capo Familie – Oberhaupt der Familie – war die Mutter natürlich! Und das ist ein anderes Regime als wenn der Vater – das ist ein bisschen anders. Das ist tatsächlich ein bisschen anders. Und diese [die Mutter]: Was tu der, was tut der, was tut der (mit dem Finger reihum zeigend)? Da haben wir einen wichtigen Nachbarn gehabt, der ist sogar dann ‚Dorfschrackl‘ [Ortsvertrauensmann/Ortsgruppenführer] geworden, wie der Jakob [Habicher] in St. Valentin droben – ist der in Mals gewesen. Dann noch mein Taufpate auch noch: Ja, was der – wenn der’s tut, ja, dann müssen wir auch gehen! Obwohl sie drei-, viermal um-, umgeschwenkt haben (wippt mit den Händen hin und her): Nein, wir bleiben da, dann Ding wieder – gell, das war eine harte Zeit! Ich weiß, was wir daheim mitgemacht haben! Das war wirklich eine harte Zeit! Aber deswegen will ich sagen: Man kann den Leuten das nicht unbedingt zuschreiben. Das ist ein Mitläufertum gewesen. Ich wiederhole das zum dritten Mal jetzt! Die Leute haben, wie gesagt, aus Mangel der Information, aus Mangel der … und dann hält man sich halt an den Nachbarn und an die Mehrzahl halt. Das ist halt so! Das würden wir heute vielleicht auch machen! Würden wir vielleicht auch machen! Wir wissen nicht, wie wir handeln täten heute – das wissen wir nicht! Viele Sachen weiß man nicht.