Jg. 1923, Optantin, nicht ausgewandert
Ja, man hat sich so gewöhnt als Kind, das ist einfach so die Zeit gewesen. Und das ist nicht besprochen worden früher, das ist einfach so weiter gegangen, nicht. Die Eltern haben nicht gesagt, „mei, weißt, wenn grad – anders wär, dass wir mit euch..“. Die Eltern sind dann Abendschule gegangen, italienische. Um es zu lernen auch, gell. Das hat es ja alles gegeben auch. Und da hat man halt mitgetan, was man gekonnt hat. Ah, es ist alles gegangen. Also mein großer Bruder, der hat ja dann, der ist ja der musikalischste gewesen, der hat Klaviertechniker gemacht und hat Klavierstimmer gemacht. Und dann wie die Optionszeit gewesen ist, er hat ein Mädchen gehabt und die war Österreicherin. […] Und natürlich hat er dann geschaut, bald einmal durchzukommen, und draußen hat er dann auch ganz ein anderes Feld gehabt, in Innsbruck, für seinen Beruf. […] Die Jungen haben ja keine Arbeit mehr gehabt, das war wie heute. […] Die meisten sind ausgewandert wegen den Berufen eben, weil sie da nichts mehr gehabt haben. Die Großbauern haben gehabt, nicht, die sind nicht weg. Aber die kleinen Bauern so, was auch wenig gehabt haben, die … und nachher ist eben die Schwester auch ausgewandert, weil der Schwager draußen gleich Arbeit gefunden hat in Innsbruck bei der Eisenbahn, ist er Mechaniker gewesen. Und die Mama wär so gern hinaus, wenn zwei Kinder draußen sind und die anderen komm-gehen wohl mit, die anderen drei. Aber der Vater hat immer gehalten, gelt. Der hat immer so, „Mamele, tien mer net so schnell giehn. [Mama, tun wir nicht so schnell gehen.] Es kommt schon noch etwas. Wir können zum Schluss auch noch gehen. Tun wir nur noch ins Landl bleiben“, nicht. Und so ist es geblieben.