Jg. 1924, Optantin, nicht ausgewandert, Besuch der „Schule für Volksdeutsche“ in Achern im Elsaß
Ja, ich bin ja früh weg gekommen, nicht, ich bin ja nach zwei Jahren, erst in Bozen Schule gegangen, italienische, und nachher bin ich nach Achern, Baden-Baden, sind 187 Mädchen hinaus gekommen, da waren auch viele Bekannte in unserer Schule, damals die … wenn sie sich erinnern, an die Frau Gebert-Deeg, die war auch in Achern Schule, und, und ein paar Lehrerinnen von, von Südtirol sind mit hinaus, ein paar Lehrerinnen, nicht. Nein, wir haben eigentlich schon sehr nette Professorinnen gehabt, das war schon eine gute Schule, ja. […] gleichzeitig ist ja die Schule in Rufach für die Buben gewesen, nicht. Und dort ist schon so ein bisschen sehr nationalsozialistisch eingehämmert worden.
[…] Nein, wir haben sogar das erste Jahr, wie wir im Heim waren, wir waren 187 Mädchen, haben wir das erste Jahr sogar eine Messe im Heim gehabt, am Sonntag, nicht. Und dann ist es verboten worden, von oben herunter, nicht, unsere Heimleiterin, nicht Fräulein Keit hat es verboten, aber sie hat sich danach richten müssen. Und ich weiß noch gut, wie wir die letzte Messe gehabt haben, das war ein junger netter geistlicher Herr, der immer gekommen ist. Dann hat er zum Schluss gesagt: ‚Ja, es tut mir leid,‘ aber er muss uns leider sagen, ab heute darf hier im Heim keine Messe mehr gelesen werden, nicht: ‚Was ich sehr bedauere, als Priester und als Deutscher,‘ hat er gesagt. Das kann ich mich noch gut erinnern. Und dann ist er raus in die Sakristei und zwei von unsere Lehrerinnen, die katholisch waren, haben geholfen, nicht, die Gewänder verräumen, und dann hat die Brei Nora, glaub ich war’s, eine von meiner Klasse, die hat das Lied angestimmt, ‚Auf zum Schwur, Tiroler Land,‘ dann haben wir mit Schwung gesungen, gelt, und den Refrain nachher. Dann haben sie, dann haben sie jemand angestellt gehabt, aufzunehmen, wer etwas sagt, und dann hab ich mir gedacht, ja, das soll sie ihnen jetzt nur sagen, dass wir gesungen haben, nicht, auf zum Schwur, als Antwort! Ja! […] Und dann … sind aber die meisten von den Südtirolerinnen in die Stadt hinein Messe gegangen, gelt.